Warum nehmen Neueuropäische EU Länder und Anwärter der EU Entscheidungen aus Brüsselernster?
19.07.2023 Blogartikel gepostet von QluPod
Herisau, Switzerland QluPod AG (www.qlupod.com)
Die Europäische Union (EU) ist aus der seit 1957 bestehenden Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft hervorgegangen und wurde am 1. November 1993 offiziell gegründet. Es handelt sich um den drittgrößten Wirtschaftsraum der Welt, der aktuell aus 27 Mitgliedsstaaten besteht. Außerdem gibt es einige Kandidatenländer wie Moldau, Montenegro, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Ukraine, Albanien und Nordmazedonien.
Die EU-Entscheidungsorgane in Straßburg und Brüssel geben Empfehlungen und stellen politische und wirtschaftliche Anforderungen an die einzelnen Mitglieder. Für die geforderte Umsetzung der Verordnungen, Richtlinien und Beschlüsse räumt die EU in der Regel eine bestimmte Frist ein. Dabei fällt auf, dass sich die langjährigen EU-Mitglieder häufig viel Zeit mit der Umsetzung lassen.
Die EU-Staaten der jüngeren Generation hingegen nehmen die Entscheidungen aus Brüssel oft sehr viel ernster und zeichnen sich durch ihre Bemühungen aus, schnelle Anwendungen in der Praxis auszuarbeiten. Auffällig ist, dass es sich vor allem um Länder handelt, die zu Osteuropa oder zu den Beitrittskandidaten wie Nordmazedonien und Albanien gehören. Dieser Artikel untersucht die Gründe für das prompte Handeln und analysiert, welche Faktoren zu einer schnelleren Umsetzung als bei den westeuropäischen Nachbarn sorgen.
Fehler aus der Vergangenheit vermeiden.
Die neueren EU-Länder haben erkannt, dass sie die teuren Fehler ihrer westeuropäischen Nachbarn nicht wiederholen möchten. Statt den „Trial-and-Error“-Ansatz zu verfolgen, versuchen die EU-Staaten der jüngeren Generation, von den Erfahrungen anderer Länder zu profitieren und dadurch Entwicklungen zu überspringen. Das spart Ressourcen und hilft dabei, auch ambitionierte Ziele schnell und kostengünstig zu erreichen. Ein großes Problem der etablierten Industrieländer sind die starren und komplexen Strukturen, die schnelle Entscheidungen häufig verhindern. Die Entscheidungsträger scheuen Veränderungen und halten an alten Ausführungen fest, die bisher gut funktioniert haben. Diese Denkart kann sowohl Staaten als auch Unternehmen in ihrer Entwicklung bremsen und sie anfällig für Veränderungen am Markt machen. Ein gutes Beispiel hierfür sind ehemalige Großunternehmen wie Nokia, Sony Ericsson, Texas Instruments, Minolta, Swissair oder Philips. Selbst diese scheinbar unantastbaren Unternehmen sind in der schnelllebigen Wirtschaftswelt entweder ganz verschwunden oder stark geschrumpft. Wenn Länder zu langsam auf bestimmte Entwicklungen reagieren, wird der entsprechende Lebensraum durch teure Strukturen und steigende Kosten unattraktiv für Wirtschaft und Bevölkerung. Das gilt sowohl für die Infrastruktur als auch für steigende Gesundheitskosten und andere finanzielle Belastungen. Um dieser Entwicklung zu entgehen, treffen einige EU-Staaten und Kandidatenländer aus dem osteuropäischen Raum schnelle Entscheidungen und sind bereit, Veränderungen für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft zu akzeptieren.
Herausforderung des demografischen Wandels.
Die Bevölkerungspyramide ist ein statistisches Instrument zur Abbildung der Altersverteilung in einer Gesellschaft. Dabei fällt vor allem die sogenannte Babyboomer-Generation auf. Das sind Menschen, die in den Nachkriegsjahren zwischen 1945 und 1965 geboren wurden. Diese große Anzahl an Berufstätigen hat in den 80er- und 90er-Jahren mit ihrer Arbeitskraft dafür gesorgt, dass die Wirtschaft vorangetrieben wurde und eine Innovation der nächsten folgte. Durch ihren Einsatz und ihre Arbeitsethik hat eine ganze Generation dazu beigetragen, dass Europa zu einem wichtigen globalen Wirtschaftsfaktor herangewachsen ist. Allerdings haben die Babyboomer Jahrgänge das Rentenalter bereits erreicht oder stehen kurz davor. Diese große Anzahl an Fachkräften wird dem Arbeitsmarkt in den nächsten Jahren fehlen, ja wir spühren dies sogar bereits jetzt und muss durch schnelle Entwicklungen und Innovationen ersetzt werden. Gleichzeitig sind die zukünftigen Rentner und Pensionäre zunehmend auf eine gute Gesundheitsversorgung und Sozialdienste angewiesen. Um die alternde Bevölkerung sozial abzusichern und eine adäquate Gesundheitsversorgung aller Menschen zu gewährleisten, bietet sich die Digitalisierung von Gesundheitsbranche und Telemedizin an. Darauf weist die EU auch in ihrer EU-Strategie für globale Gesundheit hin. Während die etablierten westeuropäischen Industrienationen zurückhaltend auf dieses wichtige Thema reagieren, zeigen sich die osteuropäischen EU-Mitglieder und Anwärter offen für neue Entwicklungen, wie die Nachfrage von gleich drei Ländern aus der Balkanregion nach dem Gesundheitsmonitor QluPod eindrucksvoll beweist.
Wunsch nach Wachstum und Modernisierung.
Der Wunsch nach Wachstum und Modernisierung ist einer der Gründe, warum sich die osteuropäischen Staaten vermehrt um eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) bewerben. Die Länder sind bereit, in eine moderne Zukunft aufzubrechen. Aktuell herrschen häufig noch rückständige und marode Systeme, die aber schnell erneuert werden sollen. Dabei wollen die neueuropäischen Staaten die Fehler der etablierten Industrienationen nicht wiederholen und sich einige Umwege auf dem Weg zu einer modernen und leistungsfähigen Gesellschaft ersparen. Zu den vermeidbaren Fehlern gehört eine zu langsame oder aufgeschobene Digitalisierung. Das betrifft auch das Gesundheitswesen, das durch die Telemedizin eine deutliche Weiterentwicklung machen kann. Immer mehr ältere und hochbetagte Menschen müssen in den EU-Staaten versorgt werden. Neben den finanziellen Herausforderungen an das Rentensystem spielt auch die medizinische Versorgung eine wichtige Rolle. Vor allem in Ländern mit einer unzureichenden Infrastruktur ist die Telemedizin ein wichtiger Faktor auf dem Weg zu einem Sozialstaat für alle Einwohner. Das haben die EU-Anwärter und neuen Mitglieder aus Osteuropa erkannt und setzen darum entsprechende Entscheidungen aus Brüssel schneller und konsequenter um als viele ihrer Nachbarn aus Westeuropa.
Wirtschaftliche Aspekte: Steuern und Kosten .
In Zentraleuropa sind Einkommensteuern von bis zu 50 % der Regelfall. In den Balkanstaaten hingegen liegt der Steuersatz häufig zwischen 10 % und 30 %. Mit den geringeren Einnahmen müssen die EU-Kandidaten und osteuropäischen Länder die wirtschaftliche und soziale Entwicklung so kostengünstig wie möglich vorantreiben. Während die Industrieländer häufig auf immer neue Steuern setzen und damit Wirtschaft und Bevölkerung belasten, führen die neueuropäischen Staaten stattdessen moderne Technologie und Digitalisierung ein. Dabei profitieren die Staaten davon, dass sie keine veralteten Strukturen aufbrechen müssen, sondern von der EU vorgeschlagene Maßnahmen wie die Digitalisierung des Gesundheitswesens sofort umsetzen können.
Fazit.
Es zeigt sich, dass neue europäische Länder und EU-Anwärter einen hohen Antrieb haben, EU-Entscheidungen schnell umzusetzen. Ihre Motivation ist der Wunsch nach Veränderung, Wachstum und Modernisierung, gepaart mit dem demografischen Wandel. Dabei können die Staaten von den Fehlern der langjährigen Mitglieder lernen und sich mühsame „Trial-and-Error“-Phasen ersparen. Durch die Fokussierung auf Effizienz und Kostenkontrolle werden trotz einer weniger entwickelten Infrastruktur schnelle Fortschritte erzielt. Dadurch kommen die neueuropäischen Länder bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens und in anderen Bereichen rasch voran und könnten sogar einige etablierte Staaten aus Westeuropa überholen.